Hilfe bei bei Allergie – Atemtherapie!
Fast jeder dritte Deutsche hat eine Allergie – Tendenz steigend! Allein bei Heuschnupfen hat sich die Zahl der Betroffenen in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt. 14 Millionen Menschen in Deutschland leiden heute darunter. Allergien können sich jederzeit bilden. Eine Ursache könnte die moderne übertriebene Reinlichkeit sein. Sie verweichlicht unser Immunsystem. Zudem kann starker Stress allergische Symptome verstärken.
Freue Dich, dass es gerade noch kalt ist – denn sobald es milder wird, fliegen die Pollen dieses Jahr besonders stark! Hasel- und Birkenpollen werden nicht länger, aber in stärkerer Konzentration fliegen. Es gibt sicherlich wirksame Mittel gegen diese Leiden, aber die Angst vor unerwünschten Nebenwirkungen von Medikamenten der Schulmedizin lässt immer mehr Menschen zu Alternativen Heilmethoden greifen. Das gilt auch für Allergiker.
Für einige Verfahren der Alternativmedizin ist mittlerweile wissenschaftlich belegt, dass sie bei der Behandlung von Allergien wirksam sind. Zu den wirksamen Verfahren oder Behandlungsmaßnahmen zählen Atemtherapie, UV-Strahlen- und Klimabehandlungen, Entspannungsmethoden und die Psychotherapie. Allergiker, die diese Behandlungen zusätzlich zu ihrer konventionellen Therapie anwenden, kommen häufig mit weniger Medikamenten aus.
Die Atemtherapie ist ein wesentlicher Faktor für z.B. eine erfolgreiche Asthmatherapie. Studien zeigen, dass Asthmatiker mit mittleren Beschwerden deutlich weniger inhalieren müssen, wenn sie regelmäßig Atemübungen durchführen.
Experten empfehlen eine Atemtherapie oft als Hilfe zur Selbsthilfe, zusätzlich zu weiteren physiotherapeutischen Maßnahmen. Denn bei einer Atemschulung bekommt ein Asthmatiker Techniken und Entspannungsübungen beigebracht, die ihm dabei helfen, besser mit seinen Asthmaanfällen umzugehen. Der Therapeut zeigt in Einzelsitzungen oder in einer Gruppe mit Hilfe von Griffen und Berührungen Bewegungsabläufe für Übungen im Sitzen, Stehen, Liegen und in Bewegung. Dabei erfährt der Schüler Veränderungen beim Atemrhythmus, in der Haltung und im Befinden. Die Sitzungen werden mit einem Gespräch abgeschlossen. Atemnot und Angst bei einem Anfall lassen sich so reduzieren. Die Übungen, die oft Ihren Ursprung im Yoga (Pranajama) oder der Vipasana Meditation haben, stärken das Zwerchfell und können das Lungenvolumen verbessern. Der Patient atmet ruhiger und ökonomischer. Bei vielen Patienten wirkt sich die Atemtherapie auch positiv auf die Lebensqualität aus. Bewusstes Atmen entspannt den Geist und den ganzen Körper.
Die Atemtherapie ist eine sanfte, ganzheitliche Methode. Nebenwirkungen muss man in der Regel nicht befürchten. Liegt jedoch eine schwere Erkrankung vor, z. B. eine Lungenentzündung, sollte man pausieren. Krankenkassen übernehmen die Kosten unter Umständen. Experten urteilen:
„Die Wirksamkeit der physiotherapeutischen bei Asthma ist erwiesen und plausibel. Als ergänzende Therapie kann man sie vor allem Asthmatikern empfehlen, aber auch zur vegetativen Umstimmung allgemein bei Allergien“, sagt Rainer Brenke, Chefarzt der Hufeland-Klinik in Bad Ems. „Atemtherapie hilft vor allem Kindern. Die verengten Atemwege weiten sich nachweislich durch das Training. Ich halte die Atemtherapie für eine unverzichtbare komplementäre Heilmethode“, erklärt auch Walter Dorsch, Leiter der Arbeitsgruppe „Komplementärmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie.